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Aus dem Unterricht

Besuch des ehemaligen Schülers und berühmten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke

Am vergangenen Donnerstag hatte das Humboldt-Gymnasium die besondere Ehre, einen hochkarätigen Gastredner willkommen zu heißen: Dr. Mark Benecke, ein weltweit renommierter Kriminalbiologe und Experte auf dem Gebiet der forensischen Entomologie. Für die Schulgemeinschaft war dieser Besuch eine ganz besondere Freude, da Benecke selbst einst Schüler und sogar Schülersprecher des Humboldts war. Seit anderhalb Jahren wird bei uns auch das Fach Forensik im Differenzierungsbereich ab Klasse 9 angeboten, so dass Benecke auf großes Interesse bei Schüler:innen und Lehrer:innen stieß.
In seinem packenden Vortrag nahm Dr. Benecke uns mit in die faszinierende Welt der forensischen Wissenschaft. Anschaulich und mit einer Prise Humor erklärte er, wie Insekten, die auf Leichen gefunden werden, entscheidende Hinweise für die Kriminalistik liefern können. Dabei spannte er den Bogen von wissenschaftlichen Grundlagen bis hin zu spektakulären Kriminalfällen, die durch den Einsatz der Entomologie gelöst werden konnten. Ein weiteres Thema seines Vortrags waren die psychologischen und forensischen Hintergründe von Massenmördern, die er ebenfalls mit großer Sachkenntnis und eindrucksvollen Beispielen beleuchtete.
Die Schüler:innen zeigten großes Interesse und verfolgten den Vortrag mit sichtbarer Begeisterung. Zahlreiche neugierige, intelligente und spezifische Fragen spiegelten das Engagement und die Wissbegierde der Zuhörenden wider. Ob es um die genaue Arbeit mit Insekten am Tatort, ethische Aspekte der forensischen Forschung oder Dr. Beneckes persönliche Erfahrungen in der Kriminalbiologie ging – die Fragen zeigten, dass der Vortrag die Schüler:innen inspiriert und zum Nachdenken angeregt hatte.
Als Schule sind wir Dr. Mark Benecke sehr dankbar für diese einmalige Gelegenheit, einen so lebendigen Einblick in die Welt der forensischen Wissenschaft zu erhalten. Sein Besuch war nicht nur eine Bereicherung für den Unterricht, sondern auch ein inspirierendes Beispiel dafür, wie ehemalige Schüler:innen ihre Wurzeln nicht vergessen und ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben. Vielen Dank, Dr. Benecke, für diesen unvergesslichen Tag!

Ein ganz besonderes Dankeschön gilt außerdem unserer Kollegin Susanne Badde, die den Kontakt zu Dr. Benecke hergestellt und organisiert hat und diese beeindruckende Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht hat.

(Fotos: Dr. Mark Benecke, Text: Xenia Imhoff)

Die Entdeckung des Blutkreislaufes

In der 6. Klasse des Humboldtgymnasiums ist ein Teilthema das Herz und der Blutkreislauf des Menschen. Schon immer faszinierte die Anatomie und die Physiologie des Herzens den Menschen und so reichen die Forschungsberichte weit zurück in der Geschichte der Medizin. Ein großer Forscher der in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts an der Bewegung des Blutes forschte ist der Arzt Galenos von Pergamon.

Nach seiner Vorstellung, die bis ins 13. Jahrhundert vorherrschte, gelangt ein Teil des Blutes aus der rechten Herzhälfte in die Lungen, um diese mit Nährstoffen zu versorgen, während der andere Teil des Blutes vom Körper produzierte Stoffe eliminiert. Ein wenig Blut aus der rechten Herzhälfte gelangt seiner Meinung nach durch unsichtbare Poren in der Wand, die beide Herzhälften trennt, in die linke Herzkammer.

Diese Theorie der Blutbewegung wird erst um 1230 durch Ibn al-Nafis, Arzt und Chirurg in Kairo, in Frage gestellt. Er beschreibt zum ersten Mal den so genannten "kleinen Blutkreislauf": Das Blut tritt aus der rechten Herzkammer kommend in die Lungen und fließt zur linken Kammer zurück – ohne die Herzscheidewand zu durchqueren. Diese Vorstellung wurde bis heute weiterentwickelt, wir fassen die Theorie heute unter dem "doppelten Blutkreislauf", in dessen Mitte der Motor- das Herz, steht zusammen.

Diese kurze historische Schilderung soll zeigen, das Galenos und Ibn al-Nafis von ähnlichen Beobachtungen zu verschiedenen Schlüssen gelangten.

 

In der vorgestellten Unterrichtseinheit "Die Entdeckung des Blutkreislaufes" wurden die historischen Beschreibungen der aktuellen Theorie gegenübergestellt. Vorest wurden die Schülervorstellungen eingeholt. Die Jugendlichen haben ihre ganz eigene Auffassungen vom Weg des Blutes im Körper. Die reichen von "Bewässerung", so wie Wasser sich in den Kanälen eines Feldes verteilt, bis zur Blutverteilung durch ein Zentralorgan (meistens das Herz). Andere Zeichnungen der Kinder zeigen, wie das Blut in einem "Röhrensystem" kanalisiert wird – es muss aber nicht notwendigerweise auch fließen. In anderen Fällen zeichnen sie "Röhren", die mit dem Herzen und manchmal auch mit den Lungen verbunden sind.

Das Vorwissen der Schüler wurde dann genutzt und ein zeichnerischer Zugang zu der Theorie von Pergamon unternommen. Im weiteren Verlauf folgte dann die aktuelle Theorie des doppelten Blutkreislaufes und wurde dem alten Wissen gegenübergestellt.

Anschließend fand eine weitere Vertiefung und handlungsorientierte Erarbeitung des "Motors" des Kreislaufssystems statt, das Herz wurde seziert oder alternativ ein Modell aus Papier gebaut.

So konnten die Schüler Vorstellungen aufgegriffen, überarbeitet und vertieft werden. Sie waren bei diesem historischen und erfahrungsorientierten Vorgehen mit Eifer dabei...