Literatur

Schulinternes Curriculum für das Fach Literatur

Das Fach Literatur wird am Humboldt-Gymnasium als Grundkurs im sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld in den beiden aufeinander folgenden Halbjahren Q1 und Q2 unterrichtet. In „Literatur“ können weder Klausuren noch Facharbeiten geschrieben werden.
Schwerpunkt des einjährigen Literaturunterrichts ist einer der Bereiche „Theater“, „Schreiben“ oder „Medien“. Die unterrichtende Lehrperson legt unter Berücksichtigung der eigenen Kompetenz und der Interessen der Schüler/innen den Schwerpunktbereich fest.
Das Fach Literatur zeichnet sich durch seine Prozess- und Produktorientierung aus und will so zur Förderung von Kreativität und einer ästhetischen Erziehung und Bildung beitragen.
Literaturkurse sind projekt- und werkstattorientiert. Charakterisiert wird die Arbeit in Werkstattform durch sieben Merkmale der Orientierung, die ein wechselseitiges Beziehungsgeflecht bilden:

Die Produkte des Literaturunterrichts werden gegen Ende des Schuljahres präsentiert in Form einer (schul)öffentlichen Theateraufführung/ einer Lesung/ einer Filmvorführung. In der Phase vor solch einer Präsentation müssen die Schüler/innen mit zusätzlichen Unterrichtsterminen (Proben) rechnen.

Leistungsbewertung:
Da im Fach Literatur weder Klausuren noch Facharbeiten geschrieben werden, erfolgt eine Bewertung ausschließlich aus dem Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“. Damit die Leistungsbewertung für die Schülerinnen und Schüler transparent ist, legt die Kursleitung bereits in der Anfangsphase ihre Beurteilungspraxis den Kursteilnehmer/innen offen. Neben gebräuchlichen Formen der Lernerfolgsüberprüfung (Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Hausaufgaben, Referate, Protokolle)spielen die Präsentationen von Teil- und Endergebnissen eine wichtige Rolle. Der Projektcharakter sowie die Prozess- und Produktorientierung bringen es mit sich, dass Schülerinnen und Schüler Aufgaben vielfältiger Art in Einzelarbeit, in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und in der Gesamtgruppe zu erfüllen haben. Dies erfordert die Verwendung eines differenzierten Netzes von Beurteilungsaspekten, mit dem sich die einzelnen Leistungen erfassen und beurteilen lassen.
Sechs Beurteilungsbereiche sind für jede Phase des Kurses relevant: Analyse, Planung, Kommunikations- und Teamfähigkeit In den ersten vier Bereichen und in mindestens einem der Bereiche 5 und 6 müssen die Schülerinnen in beiden Halbjahren Leistungen erbringen. Die Kursleitung stellt Rahmenbedingungen, die jedem Kursmitglied Leistungen in allen Bereichen ermöglichen.
Im Laufe eines Literaturkurses erbringen Schülerinnen und Schüler zahlreiche Leistungen, die von der Kursleitung nicht unmittelbar wahrgenommen werden können (z.B. Gruppenarbeit) Protokollartige Darstellungen von Gruppenarbeitsphasen können daher in den Beurteilungsprozess miteinbezogen werden sowie auch Selbsteinschätzung und Leistungsdokumentation durch Schüler/innen selbst.
Im Fach Literatur kommt die Anwesenheit im Unterricht und bei Zusatzproben eine ganz zentrale Bedeutung zu: Theatrale Arbeit ist häufig ganzkörperlich ist, muss in Unterrichtssituationen erlebt werden und kann nicht nachgearbeitet werden. Außerdem ist Theaterspiel eine kollektive Arbeit, die scheitert oder zumindest sehr erschwert wird, wenn nicht alle Beteiligten anwesend sind.

 

Beurteilungsbereiche des Leistungsfeldes

Kriterien zur Leistungsbeurteilung

Kreativ-gestalterischer Bereich: Gestaltung

Schülerbezogene Kriterien: Interesse und emotionales Engagement Experimentier- und Innovationsbereitschaft Risikobereitschaft und Frustrationstoleranz Ideenreichtum und Originalität Darbietungs- und Gestaltungsfähigkeit Produktionsbezogene Kriterien: Adressatenbezug und Anregungsmaterial Originalität und Innovationsmaterial Produktqualität und ästhetischer Wert

Kognitiv-analytischer Bereich: Analyse

Sprachlich richtig und angemessen darstellen Interdisziplinär –vernetzend denkend Urteilen und bewerten Untersuchen und strukturieren Verstehen und verarbeiten

Konzeptioneller Bereich:

Planung

 

Material sammeln und aufbereiten

Aussageschwerpunkte auswählen

Angemessene Vermittlungsformen entwickeln, erproben und überarbeiten

Beabsichtigte Wirkungen reflektieren und Verfahren zur Wirkungsanalyse planen

Sozial-integrativer Bereich:

Kommunikations- und Teamfähigkeit

 

Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit

Toleranz und Integrationsfähigkeit

Offenheit und Kritikfähigkeit

Engagement und Zuverlässigkeit

Geduld und Ausdauer

Handwerklich-technischer Bereich

Durchführung handwerklich-technischer Arbeiten

Technische Fähigkeiten und Fertigkeiten

Sachgemäßer Gebrauch von Handwerkszeug, technischen Anlagen und Geräten

Beachtung von Sicherheitsvorschriften

Sach- und projektgemäße Nutzung medialer Programme

Organisatorischer Bereich

Planen und delegieren

Organisieren und koordinieren

Moderieren und Prozesse steuern

 

Ein konkretes Beispiel:

Literatur: MSWWF NRW (Hg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/ Gesamtschule in NRW. Literatur. Frechen: Rittersbach 1999.