Besuch im EL DE Haus: Ein Erfahrungsbericht

Das EL-DE Haus ist nicht nur ein Museum über den Nationalsozialismus, sondern auch eine Gedenkstätte für die Opfer der Gestapo (Geheime Staatspolizei). Es bietet seinen Besuchern die Möglichkeit, mehr über das Leben der Kölner, aber auch über das der Opfer und Widerstandskämpfer dieser Zeit zu lernen. An diesen Ort unternahm unsere Klasse (10a) im Kontext des Geschichtsunterrichts (mit Frau Bien) nach den Herbstferien einen Ausflug und wir nahmen an einer Führung teil.

 

Zuerst erzählte unsere Führerin uns über die Geschichte des EL-DE Hauses, welches ursprünglich ein Schmuckladen werden sollte, und aus dieser Zeit seinen Namen hat. Er stammt von dem Gründer Leopold Dahmen, welcher das Gebäude aber noch im Rohbau an die Gestapo vermietete. Aufgrund dessen erinnert auch das Museum, in dem die Gestapo früher arbeitete, an einen Rohbau. Dieses wirkt deshalb ungemütlich, depressiv und ein wenig bedrohlich und korrespondiert damit mit jener dunklen Phase der deutschen Geschichte, welche sich hier abspielte. Die Wände hängen voll mit Bildern, Plakaten und weiteren Relikten des Dritten Reichs. Sie bieten eine Möglichkeit, auch etwas über die weniger bekannten Widerstandskämpfer, welche heute oft vergessen werden, zu lernen. Sie zeigen aber auch, wie Köln während des Krieges aussah. Viele der Bilder sind aufgrund der dargestellten Szenen, welche die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus widerspiegeln, nicht leicht anzuschauen. Ein weiterer Raum widmet sich den Opfern des Nationalsozialismus. Hier kann man beispielsweise mehr über die Zwangsarbeiter erfahren, welche oftmals aus Frauen, Kindern und alten Menschen bestanden. Also jenen, welche nicht als Soldaten gegen die Deutschen kämpften.

 

Darüber hinaus ist das EL DE Haus auch ein Ort, wo man etwas über die Jugendlichen zu jener Zeit lernen kann. Sowohl über jene, welche sich während des Nationalsozialismus konform in der Hitler-Jugend engagierten, als auch über jene, welche sich in nicht nationalsozialistischen Jugendgruppen engagierten: Also entgegen den Vorschriften der Nationalsozialisten handelten und so selbst zur Zielscheibe wurden. Einige dieser Jugendlichen wurden aufgrund dessen im EL-DE Haus festgehalten. Denn die Gedenkstätte im Keller war früher ein Gefängnis der Gestapo. In den kleinen Zellen wurden oft viel zu viele Personen eingesperrt und von diesen sind bis heute Überbleibsel (Inschriften an den Wänden) zu sehen. Denn viele von ihnen schrieben Bekundungen ihrer Verzweiflung, Hoffnung aber auch die des Widerstandes an die Wände der Zellen. Diese Nachrichten sind erhalten geblieben und erzählen bis heute von Einzelschicksalen, welche man hier zumindest teilweise näher kennenlernen kann. Doch einige dieser Schicksale endeten hier. Denn nicht nur Folter war hier keine Seltenheit. Nein, einige der hier eingesperrten Personen wurden im Hinterhof hingerichtet. Natürlich sorgen all diese Informationen für eine betroffen machende Atmosphäre unter unserer Besuchergruppe. Schließlich bieten vor allem die individuellen Schicksale eine emotionale Zugänglichkeit zu den Opfern. Dies ist nur einer der vielen Gründe, weshalb meiner Meinung nach jeder, der die Möglichkeit hat, das EL- DE Haus zu besuchen, dies auch tun sollte. Diese Zeit ist ein wichtiger Teil unserer Geschichte und dieser Ort bietet die Möglichkeit, diese besser kennenzulernen und zu verstehen. Ihn zu besuchen hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich mit seiner Geschichte auseinanderzusetzen und die Geschichten der Zeitzeugen zu hören.

 

Hannah Tack (10a)